Grundschulkinder in der Wehr: Wenn die Kleinen das Löschen lernen

„Wir sind die Feuerwehr“, schallt es durch das Urspringer Feuerwehrhaus. Zu hören ist jedoch nicht etwa der Schlachtruf der aktiven Kräfte vor ihrem Einsatz. Nein, an diesem Samstagvormittag tummeln sich hier die Jüngsten der Wehr, die „Löschdrachen“, und stürmen gerade ins Freie zum praktischen Teil ihrer Übungsstunde. Ausgestattet mit einem Helm rennen Mara, Jona, Leon, Sarah, Lukas, Linus und Jonathan voller Begeisterung auf die Wiese, wo ihre Betreuer eine Löschübung vorbereitet haben.

 

Ihre Schützlinge sind zwischen sechs und zehn Jahre alt und gehören seit Mai dieses Jahres der neu gegründeten Urspringer Kinderfeuerwehr an. „Neben der Jugendfeuerwehr haben wir nun auch eine Gruppe von etwa zehn Kindern, die den Löschdrachen angehören“, berichtet Andreas Burk, selbst aktiver Feuerwehrmann und einer der Betreuer der neuen Kinderfeuerwehr. Man habe einfach gemerkt, dass man sich mittlerweile viel früher um den Nachwuchs bemühen muss. War den Jungen und Mädchen bislang erst ab zwölf Jahren der Weg zur Feuerwehr offen, haben mittlerweile mehrere Wehren ein Angebot für Kinder im Grundschulalter. „Man muss die Kinder einfach früher abholen, weil sie ansonsten durch Fußball oder musikalische Früherziehung bereits komplett festgelegt sind“, nennt Burk die Beweggründe.

 

Versicherungsschutz geregelt

 

Auch Marktheidenfelds bisheriger Kreisbrandinspektor Bertram Werrlein weiß um die Problematik und begrüßt die Änderungen des Bayerischen Landesfeuerwehrverbands. „Alle anderen Vereine beginnen mit ihrer Nachwuchsarbeit bereits mit sechs Jahren, da musste auch die Feuerwehr reagieren.“ Bislang haperte es am Versicherungsschutz für die Kleinen. So war es zwar in der Vergangenheit bereits möglich, dass Kinder dem Feuerwehrverein beitreten konnten. Sie in den aktiven Teil zu integrieren, war jedoch bislang nicht möglich. „Seit Juli können die Kinder nun auch in die Organisation Feuerwehr mit eingebunden werden“, freut sich Kreisbrandrat Peter Schmidt ebenfalls über die Neuregelung des Landesfeuerwehrverbands.

 

Für den Inspektionsbereich Marktheidenfeld berichtet Werrlein von aktuell fünf Kinderfeuerwehren. Neben Lengfurt, Kreuzwertheim, Roden und Urspringen verfügt seit wenigen Wochen auch die Esselbacher Wehr über eine Gruppe für die Jüngsten. Während die Betreuer in Urspringen ihre Schützlinge in kindgerechten theoretischen und praktischen Übungen langsam an den Feuerwehrdienst heranführen, legen andere Wehren ihren Schwerpunkt auf andere Dinge.

 

„Manche basteln beispielsweise mehr mit den Kindern“, weiß Andreas Burk aus Gesprächen mit Betreuern.

 

Kindgerechte Ausrüstung

 

 

Um mit den Kindern praxisnahe Übungen durchzuführen, haben sich die Urspringer extra kleine Schläuche angeschafft. „Normalerweise haben wir unsere Ausrüstung ab Größe C, die jedoch für die Kleinen zu groß und zu schwer ist. Deshalb haben wir uns Schläuche, Verteiler und Strahlrohre in der Größe D zugelegt“, berichtet Patrick Wenzl, dessen Tochter Mara mit großer Begeisterung bei der Sache ist. Voller Konzentration versuchen die Kleinen, mit ihrem Wasserstrahl den Tennisball von dem rund sieben Meter entfernten Hütchen zu schubsen. Stolz und teils auch ein bisschen nass trudeln die Kinder nach einer knappen halben Stunde wieder im Schulungsraum des Feuerwehrhauses ein – und löschen ihren Durst mit einer kühlen Saftschorle.

Quelle: Main Post

Foto: Heidi Vogel

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